© Gerd Altmann / PIXELIODie meisten Menschen wünschen sich ihren Lebensabend in ihrem vertrauten zu Hause im Kreise ihrer Familie verbringen zu können. Solange man noch fit ist und seinen Alltag alleine bewältigen kann, wird es kein Problem sein, in den eigenen vier Wänden zu bleiben. Doch, was ist, wenn, man dazu plötzlich nicht mehr in der Lage ist, sei es durch eine Erkrankung, weil die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder weil man an Demenz erkrankt. Die Idylle der Großfamilie, in der sich verschiedene Generationen umeinander kümmern, füreinander da sind, ist heutzutage Utopie. Oft wohnen Angehörige kilometerweit auseinander oder sind beruflich stark eingespannt. Eine Heimunterbringung stellt für viele dennoch keine gute Alternative dar. So entsteht ein Gewissenskonflikt. Einerseits möchte man für seine Eltern da sein, ihnen den Wunsch erfüllen, ihren Lebensabend nicht in einem anonymen Pflegeheim verbringen zu müssen. Andererseits ist es ein riesiges Organisationsproblem, das man ohne Hilfe nicht bewältigen kann.
Hilfe scheint nun aus dem Nachbarland Polen zu kommen, mit einem Konzept, dass sowohl dem Pflegebedürftigen, als auch der Familie eine Lösung bietet. Eine 24 Stunden Pflege durch Pflegekräfte aus Polen ermöglicht, dass der zu Betreuende in seinem Zuhause wohnen bleiben kann. Die Pflegekräfte leisten Unterstützung im Alltag sowie Pflegearbeiten. Sie helfen Alltagstätigkeiten zu verrichten und bieten gleichzeitig Gesellschaft. Eine Agentur vermittelt die professionell ausgebildeten Pflegekräfte. Dieser Dienstleistung liegen EU-Gesetze zugrunde, sodass es sich um eine völlig legale Vermittlung handelt. Derartige pflegerische Dienstleistungen dürfen nach aktueller Gesetzeslage in der gesamten EU-Region geleistet werden. Die Pflegekräfte sind in der polnischen Firma sozialversichert und auch steuerpflichtig. Dadurch hat man als Auftraggeber keinerlei Arbeitgeberverpflichtungen, wenn man eine polnische Pflegekraft im Haushalt beschäftigt. Die Frage der Verständigung ist ebenfalls keine Hürde, da die Pflegerinnen Deutsch sprechen.
Die polnischen Pflegerinnen bzw. das Betreuungspersonal wird über Agenturen vermittelt. Das Fachpersonal kennt sich in der Seniorenbetreuung sowie im Umgang mit Demenz oder Schlaganfall aus. Neben der Krankenpflege ist zum Teil auch eine Hilfe bei der Haushaltsführung ausreichend. Hier können die Agenturen ebenfalls entsprechendes Personal vermitteln. Die Agentur fungiert dabei als Schnittstelle zwischen den deutschen Auftraggebern und den polnischen Firmen und ist für die Vertragsabwicklung zuständig. Pflegepersonal im Haus zu haben, heißt natürlich eine Umstellung. Gerade alte Menschen, die es gewohnt waren, alles selbst zu organisieren, die ihr Leben lang selbst verantwortlich und selbstständig waren, haben mitunter Mühe, sich auf jemand Neues einzustellen. Dabei kann es vorkommen, dass jemand mit der Pflegerin gefühlsmäßig ganz und gar nicht zurechtkommt, weil man schlichtweg nicht zusammenpasst. Dann setzt sich die Agentur dafür ein, dass schnell eine andere Betreuung, die besser mit der zu pflegenden Person auskommt, eingesetzt wird. Wer Interesse an dieser Dienstleistung hat, kann sich unverbindlich telefonisch beraten lassen. In einem kostenlosen Telefongespräch können etwaige Zweifel angesprochen und alle weiteren Fragen geklärt werden. Entscheidet man sich für die Pflegekraft aus Polen, sind vorab einige Angaben zu der zu betreuenden Person wichtig und es dürfen gerne Wünsche geäußert werden. Die Agentur unterbreitet aufgrund dieser Daten ein Angebot. Falls dieses zusagt, erhält man verschiedene Bewerbungsbögen von infrage kommenden Pflegekräften. Aus diesen Bögen wählt man seine Pflegeperson aus. Die Agentur erledigt im Anschluss alle organisatorischen Aufgaben. Und schließlich kommt die Pflegekraft ins Haus und übernimmt die Betreuung rund um die Uhr.
In den monatlichen Kosten sind Vergütung und Aufwandserstattung, die sich aus dem Gehalt sowie dem Sozialabgaben zusammensetzen, enthalten. Des Weiteren wird eine einmalige Vermittlungsgebühr fällig. Die Pflegekraft sollte ihr eigenes Zimmer zur Verfügung haben. Kost und Logis sind für sie frei. Die Reisekosten sind ebenfalls vom Auftraggeber zu übernehmen. Ein Wechsel der Pflegekräfte erfolgt alle drei Monate. Alles in allem sind die Kosten vergleichsweise gering, vor allem wenn man bedenkt, welches hohes Maß an Privatsphäre man damit trotz Pflegebedürftigkeit immer noch genießen kann.